Poke & Ping

Poke & Ping

„Wenn Du wo auf Besuch bist, bring eine Kleinigkeit mit und trage Dich ins Gästebuch ein!“
In den Anfangszeiten des Internets galt dies ebenso. Da hatte sich jemand mit der Gestaltung einer Seite viel Mühe gegeben. Diese Seite zu betrachten, ohne ihn dafür zu loben, Feedback oder zumindest einen freundlichen Gruß im Gästebuch zu hinterlassen, galt als unhöflich.

Dann kam die Zeit des Spams. Der Vorteil digitaler Nachrichtenübermittlung, keinen Material- und damit auch kaum Geldaufwand zu benötigen, zeigte seine negative Seite durch massenhaft verbreitete Werbung in Junk-Mails oder -Kommentaren.
Auch in den vermeintlich sozialen tatsächlich jedoch nur virtuellen Netzwerken wurden Kontakte immer mehr nur für Werbung mißbraucht – und zwar nicht nur von Spam-Profilen sondern auch von den viel zu vielen, die aus ihrem Hobby einen (falsch verstandenen) Beruf machen wollten.
Da ich das reale Leben bevorzuge, bin ich in diesen Netzwerken ja nur angemeldet, um die Gemeinschaftsprojekte Selbermacherei & Friedensturm zu unterstützen. Deshalb verschicke ich keine Freundschaftsanfragen. Aber weil Netzwerken sonst kaum möglich ist, nehme ich alle an.
Trotzdem wird einfache Kontaktpflege immer öfter als Belästigung verstanden. Selbst mein höflicher Dank für Freundschaftsanfragen wird oft ignoriert oder mit Blockieren honoriert.

Wie können wir also heute noch auf unaufdringliche Weise ein kleines Dofek-Steinchen zurücklassen, wenn wir über ein Profil stolpern?
Dofek bedeutet eigentlich „(An)Klopfer“. Und genau diese Funktion wurde durch das Anklopfen, Gruscheln, Stupsen oder ähnliches als „Funktion ohne spezifischen Zweck“ (Mark Zuckerberg) ermöglicht.
Und Anstupsen muß nicht einmal geblockt werden. Es läßt sich einfach ignorieren. Wer nicht darauf reagiert, kann auch kein zweites Mal angestupst werden. Wer natürlich zurückstupsen, Stupskriege entfachen, sich belästigt fühlen, Leute deshalb blockieren oder wüst beschimpfen will, kann dies natürlich auch machen. Projektionen sind frei. ;-)